Donnerstag, 3. Dezember 2009

Wie ich zum Carneval gekommen bin

Wie es im Leben öfter passiert, kommen mehrere Faktoren zusammen und eine große Leidenschaft und ein neues Hobby entsteht.

Begonnen hat es mit einem Fernsehbericht über ein Paar, welches nach Venedig zum Carneval fährt. Meine Liebe zu Venedig hatte ich bereits und so saß ich gebannt vor dem Fernseher.

Da Nähen auch zu meinen Hobbies zählt und ich immer schon gerne Faschingskostüme für meine Familie und für mich geschneidert habe, bekam ich große Lust mich mal an einem großen Kostüm zu versuchen.

In dem damaligen Burda Faschingsnähheft war dann noch ein Bericht über eine junge Frau, die sich auch mit ihren Kostümen am Carneval tummelt. In dem Bericht stand auch, dass sie ganz in meiner Nähe wohnt und ich dachte mir: da ruf ich mal an. Es ist aber schon komisch, wenn man wildfremde Leute belästigt, so habe ich den Vorsatz dort anzurufen auch wieder verworfen.

Als nächstes wurde in unserem Reisebüro eine günstige Fahrt zum Carneval angeboten. Eine Nacht hin, den Tag über in Venedig, die nächste Nacht zurück. Meine Freundin und ich haben uns kurzentschlossen angemeldet und die Mördertour auf uns genommen.
Ein Rosenmontag in Venedig ist schon etwas Besonderes. Wir waren sofort infiziert.
Wie es der Zufall wollte, trafen wir auch noch die Dame aus der Burdazeitschrift, haben etwas miteinander geplaudert und ich habe mir die Erlaubnis geholt dort anzurufen.

Wieder zu Hause wurde es ein nettes Telefongespräch indem ich vieles über den Carneval erfahren habe.

Über das Jahr habe ich mich dann eingehend mit der Planung beschäftigt, Anreise, Hotel ... abgeklärt. Über Stunden habe ich mich mit den beiden Kostümen beschäftigt und im Februar 2000 ging es dann los. Mit großem Gepäck sind wir in die Stadt eingefallen.

Es ist eine ganz besondere Art des Carnevals in Venedig. Man trägt ein Kostüm und eine Maske. Jeder schaut einen an - aber keiner sieht einen. Es macht unheimlich Spaß in ein Kostüm (oder eine Rolle) zu schlüpfen und ganz andere Sachen zu erleben, wie im normalen Alltag.

Es werden von den Touristen und auch Fotografen unendlich viele Fotos geschossen. Im normalen Leben lasse ich mich ungern fotografieren. Mit Maske macht es mir nichts aus.

Von unserem ersten Carneval gibt es leider nicht viele Fotos, weil wir damals noch niemanden kannten und keine Kontakte hatten.

Mittlerweile sind wir in Venedig "zu Hause", kennen fast jede Gasse und sehr viele von den anderen Masken und auch sehr viele Fotografen. Wir sind eine Familie und es ist jedes Jahr wieder spannen zu sehen was sich die anderen Masken für Kostüme ausgedacht haben.

Das Fieber hat uns gepackt und dieses Jahr fahre ich zum 9. Mal auf den Carneval.

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